“Kommt der Osterhase auch wenn Corona da ist?” 

 

Frohe Ostern (im Ausnahmezustand)

Für uns ist Ostern neben Weihnachten immer das größte Familienfest bei dem alle zusammenkommen und wir bei leckerem Essen die Zeit mit der erweiterten Großfamilie und vielen Freunden genießen. Endlich mal wieder viel Zeit, die wir alle gemeinsam verbringen, weil auch die die weiter weg gezogen sind die Feiertage in der Heimat verbringen und wir eng zusammen rücken. Doch dieses Jahr muss alles anders werden, weil wir Abstand halten müssen, um uns und andere zu schützen. Keine Grillparties mit Freunden und keine großen Familienzusammenkünfte.  Trotzdem wollen wir für und mit unseren Kindern ein tolles Osterfest verbringen und unseren Liebsten irgendwie nahe sein. Wie kann ein solches Osterfest im derzeitigen Ausnahmezustand gestaltet werden. Darüber haben wir uns und auch unsere Kinder in den letzten Tagen sehr viele Gedanken gemacht. 

MAMA KOMMT DER OSTERHASTE DIESES JAHR ÜBERHAUPT,

AUCH WENN CORONA DA IST?

 

Bei unseren Kindern war die Sorge darüber ob der Osterhase aufgrund von Corona überhaupt kommen kann in den letzten beiden Wochen sehr groß. Ist ja auch nicht verwunderlich, weil sie die Veränderung und Einschränkungen im Alltag natürlich voll mitbekommen. Sie dürfen nicht in den Kindergarten, ihre Freunde nicht sehen und Oma und Opa höchstens mal vor der Haustür oder am Gartenzaun hallo sagen. Dazu hören sie ständig was alles zu hat, wo wir überall nicht hinkönnen und dass es ein Kontaktverbot gibt. Wir haben ihnen versucht zu erklären, dass der Osterhase so wie wir auch raus darf, wenn er die Corona-Regeln beachtet. Und so richtig beruhigt hat sie dann als sie gehört haben, dass auch die Polizei erlaubt, dass der Osterhase kommen darf☺. Die Polizei München hat dazu auf Twitter einem besorgten Jungen eine tolle Erklärung geschickt. 

Puuuh zum Glück – zumindest der Osterhase kann kommen. Denn Ostereier verstecken im eigenen Garten ist auch während der Corona-Epidemie erlaubt. Auch außerhalb darf mit den Kindern gesucht werden, sofern die Abstandsregeln eingehalten werden. Und spannend ist sonst auch wenn der Osterhase in der Wohnung war und die Eier und kleinen Geschenke dort versteckt hat. Das haben wir bei Regenwetter in vergangenen Jahren auch schon gemacht. 

 

GEMEINSAMES KAFFEETRINKEN VIA ZOOM UND CO. 

Video- und Telefonkonferenzen gehören bei uns im Arbeitsalltag schon seit längerem dazu. Während der Corona-Pandemie haben wir die Wunder der Telekommunikation natürlich auch privat mehr und auch anders genutzt. Wir haben zu Geburtstagen von Freunden und Familienmitgliedern per Video gemeinsam Kuchen gegessen, Geburtstagslieder gesungen, Fotos über Screensharing geschaut und miteinander angestoßen. Unseren Yogakurs haben wir online absolviert und uns mit der Handballmannschaft zum virtuellen Training verabredet. Warum also nicht auch Ostern zumindest virtuell gemeinsam verbringen. Wir haben den Omas und Opas die Technik eingerichtet und einen Crashkurs gegeben und sind gespannt auf unsere erste virtuelle Osterfamilienfeier. Und mit Freunden treffen wir uns abends bei Zoom. Das ist schon verabredet.  

 

DIGITALER WANDEL AUCH IN DEN KIRCHEN

Viele kleine und große christliche Gemeinden haben sich auch auf die Situation eingestellt und übertragen die Ostergottesdienste via Lifestream. Unsere Jungs fanden es schon am Palmsonntag super spannend den Pastor, den sie sonst in der Kirche oder im Kindergarten sehen plötzlich im „Fernsehen“ zu bewundern. Natürlich gibt es auch Angebote die Messen im Rundfunk zu verfolgen. Dazu gibt es von einigen Gemeinden auch Tipps für Hausandachten und Sets um sich die Gottesdienststimmung nach Hause zu holen. In Leipzig wird sogar zum Mitmachen eingeladen und die Gemeindemitglieder können Lesungen, Fürbitten und Lieder zuhause selbst einsprechen und einsingen und per Video schicken. Darauf wird dann ein gemeinsames YouTube-Video veröffentlicht. Da soll noch mal jemand sagen die Kirche sei verstaubt. Uns hat so viel kreative Spontanität und Affinität zur Technik wirklich überrascht und erfreut und wir planen den virtuellen Gottesdienst unserer Gemeinde zu besuchen. 

 

WIR MACHEN UNS DIE WELT ETWAS BUNTER

Wir haben uns in diesem Jahr bei der Osterdeko richtig ausgetobt und das Eiermalen und das Schmücken in und um das Haus richtig zelebriert – ein riesen Spaß für Groß und Klein. Da wir die Tage dieses Mal hauptsächlich zu Hause verbringen werden,  haben wir es uns eben besonders nett gemacht. Und unser absolutes Highlight – da wir dieses Jahr nicht alle unsere Liebsten um uns haben können, können wir sie in die Deko einbauen. Letzte Woche zufällig beim WDR entdeckt: Fotoeier. So können wir alle, die uns beim Osterfest besonders fehlen aufs Ei bringen.

 

 

WIE SIEHT ES AUS MIT OSTERFEUER?

Unser Lieblingsbrauch an Ostern sind die kleinen und großen Osterfeuer. Auch auf die müssen wir in diesem Jahr leider verzichten, oder? Nein nicht ganz, denn ein kleines Feuer in der Feuertonne oder Feuerschale im Garten ist natürlich möglich und erlaubt. Deswegen lautet unser Trostplan für dieses Jahr Stockbrot an der Feuertonne. Und ein ausgiebiger Osterspaziergang ist natürlich auch drin.

ZEIT FÜR UNTERSTÜTZUNG UND SOLIDARITÄT

Etwas positives, das wir aus dieser Krise mitnehmen ist die Erkenntnis, dass außergewöhnliche Situationen Solidarität und Zusammenhalt schaffen können. In unserem Umfeld hat sich eine tolle Nachbarschaftshilfe entwickelt, die sich gegenseitig unterstützt und Einkäufe und Erledigungen für ältere und kranke Menschen übernimmt. Lasst uns doch alle die gewonnene Zeit an Ostern nutzen, um einem bedürftigen Menschen in unserer Umgebung etwas Gutes zu tun und diese Achtsamkeit mit in den Alltag nach Corona übernehmen!

Alles in allem klingt das doch so als könnten wir das Beste aus der Situation machen und auch im Ausnahmezustand ein tolles Osterfest verbringen. Wir wünschen Euch frohe Ostern!